Hefe glutenfrei
Bevor man sich fragt, ob Hefe glutenfrei ist oder nicht, sollte man sich allerdings erst einmal informieren, was Hefe überhaupt ist und wie sie entsteht. Im Prinzip ist Hefe nichts anderes als Pilze, die sich durch die Wärme, Zellteilung und Melasse als Medium für die Zucht vermehren. Ernährt sich die Hefe von Zucker, dann entstehen Kohlendioxyd, Säuren und Alkohol. Die Züchtung von Backhefe ist übrigens schon seit dem 18. Jahrhundert bekannt. Die Bäcker erhielten ihre Hefe als Backtriebmittel von den damaligen Bierbrauereien. Ansonsten spielt Hefe auch eine wichtige Rolle bei biotechnischen Verfahren, sowie zur Behandlung gegen Durchfall.
Backhefe sorgt dafür, dass ein Tag locker und luftig wird, da ansonsten eine Brotmischung nur aus Wasser und Mehl zu enttäuschenden Ergebnissen führt.
Ist Hefe glutenfrei?
Da Frischhefe und auch die konventionelle Trockenhefe auf Melasse als Grundlage gezüchtet wird, ist Hefe in der Regel auch glutenfrei. Wer glutenfreies Brot backen möchte, sollte im Falle von Bio-Hefen beim Einkauf unbedingt auf das glutenfreie Zeichen achten, da sie auf einem glutenhaltigen Nährboden mitunter gezüchtet werden kann. Allerdings handelt es sich dabei um ein sehr aufwendiges und teures Verfahren. Die meisten normalen Backhefen werden allerdings auf Rübenzucker als Basis gezogen, für die Festigkeit wird je nach Hersteller Kartoffelstärke verwendet.
Wie mache ich glutenfreies Brot?
Wer auf Nummer sicher gehen will und sein glutenfreies Brot selbst herstellen möchte, kann dies beispielsweise mit einer glutenfreien Mehlmischung, 1 Würfel Hefe, 100 g Buchweizenmehl und 100 g Maismehl selbst herstellen. Für einen besonderen Geschmack sorgen übrigens Magerquark und Zuckerrübensirup. Auch mit Sonnenblumenkerne oder Mehl aus Sonnenblumenkernen kann ein glutenfreies Brot noch sehr gut aufgewertet werden.
Gibt es Ersatzprodukte für Hefe?
Man findet im Internet unzählige Rezepte um glutenfreie Brötchen oder Brot zu backen. Ein guter 100%ig glutunfreier Ersatz für Hefe ist beispielsweise Quark oder Seidentofu. Wer keine herkömmlichen Milchprodukte verträgt, kann es mit Sojamilch oder mit Reismilch versuchen. Hefe glutenfrei lässt sich beim Backen übrigens auch durch Mineralwasser mit Kohlensäure ersetzen, sowie durch Natron oder Backpulver (Backpulver Glutenfrei), da dadurch der Teig bei der Zubereitung viel luftiger wird. Allerdings handelt es sich dabei um einen komplett anderen Backvorgang, weshalb man nicht einfach nur diese Ersatzprodukte für Hefe glutenfrei benutzen sollte, sondern sich an speziellen Rezepten für glutenfreies Brot ohne Hefe orientieren muss.
Weizenunverträglichkeit oder Zöliakie hört sich meistens viel schlimmer an, als es eigentlich ist. Bei einer glutenfreien Ernährung ist es wichtig, die glutenhaltigen Nahrungsmittel gegen geeignete Alternativen zu tauschen, so dass man auf nichts verzichten muss. Beim Backen geht es also nicht nur rein um Hefe glutenfrei (oder um glutenfreies Mehl), sondern auch um passende Bindemittel und vor allem auch um die Mischverhältnisse, da glutenfreies Mehl anders zu verarbeiten ist als das traditionelle Weizenmehl.