Glutenfreies Getreide
Immer wieder ist vom glutenhaltigen Weizen und weizenähnlichen Getreidesorten die Rede, die einen hohen Anteil an Gluten enthalten. Aber gibt es überhaupt glutenfreies Getreide? Ja, es gibt Getreidesorten die schon von Natur aus glutenfrei sind. Ansonsten kann man beispielsweise durch ein aufwendiges Verfahren Gluten dem Weizenmehl entziehen. Glutenfreies Getreide braucht nicht extra gezüchtet zu werden, da eigentlich ausreichend Getreidesorten zur Verfügung stehen.
Zu den bekanntesten von Natur aus glutenfreien Getreidesorten gehören:
- Buchweizen
- Reis
- Kartoffeln
- Mais
- Soja
- Hirse
- Amarant
- Guaran oder Guarkernmehl
- Johannisbrotkernmehl
- Quinoa
- Teff
- Tapioka
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Aufpassen sollte man bei der Weiterverarbeitung. Reis beispielsweise ist ein glutenfreier Rohstoff, der allerdings als Reiswaffel durchaus glutenhaltig sein kann. Gluten wird gerne zum Gelieren, als Emulgator oder auch zum Stabilisieren verwendet.
Buchweizen
Buchweizen ist eigentlich kein glutenfreies Getreide sondern wird gerne als Getreideersatz verwendet, weshalb es ebenfalls zur Kategorie der Pseudogetreide zählt. Die geschälten Körner werden zu Mehl oder Grieß verarbeitet. Buchweizenmehl alleine ist nicht zum Backen geeignet, weshalb es mit anderen Mehlsorten vermischt werden muss. Pfannkuchen aus Buchweizen mit Ahornsirup ist übrigens eine beliebte Spezialität in Nordamerika.
Reis
Reis ist nicht nur ein glutenfreies Getreide sondern zählt auch mit zu den wichtigsten Getreidesorten. In vielen Ländern gehört der Reis zum Grundnahrungsmittel. Da fast kein Natrium enthalten ist, eignet sich dieses glutenfreies Getreide auch bei Bluthochdruck, sowie zum Entschlacken und Entwässern.
Kartoffeln
Kartoffeln gehören weltweit zu den wichtigsten Nahrungsmitteln. Unverarbeitet sind sie glutenfrei und als Bindemittel zum glutenfreien Kochen oder Backen optimal. Verarbeitete Kartoffelprodukte wie Chips, Röstis, Pommes Frites oder Kartoffelknödel können Gluten enthalten.
Mais
Das größte glutenfreie Getreide auf der ganzen Welt ist der Mais mit über 850 Mio. Tonnen jährlich. In Afrika und Lateinamerika ist Mais ein beliebtes Nahrungsmittel. In Deutschland ist eher die Maisstärke bekannt, sowie für die Weiterverarbeitung zu Popcorn und Cornflakes, Glukosesirup, Polenta und zum Maiskeimöl.
Soja
Das glutenfreie Soja ist ja schon länger bekannt. Sojabohnen haben einen bemerkenswerten Anteil an Öl und Eiweiß, weshalb Soja auch zur Ölgewinnung gepflanzt wird und weltweit als die wichtigste Ölsaat gilt.
Hirse
Aus der glutenfreien Hirsepflanze wurde schon vor rund achttausend Jahren Fladenbrote hergestellt. Es zählt zu den mineralstoffreichsten Getreidesorten. Die Goldhirse ist im Handel fast überall erhältlich.
Amarant
Amarant ist ein glutenfreies Getreide und ist der Hirse ähnlich. Dieses Pseudogetreide enthält hochwertige Proteine, also Eiweiß, wichtige Spurenelemente und Mineralstoffe, sowie ungesättigte Fettsäuren. Amarant ist in der Regel gut verdaulich und wurde schon zu Urzeiten in Mexiko kultiviert. Der hohe Eisengehalt von diesem hirseähnlichen Getreide ist während der Schwangerschaft oder auch bei Eisenmangel optimal.
Guaran oder Guarkernmehl
Das glutenfreie Guarkernmehl wird aus der Guarbohne gewonnen. Das weiß-gelbliche Pulver wird nicht nur in der Lebensmittelindustrie als natürliches Verdickungsmittel und Emulgator verwendet, sondern spielt auch bei Arzneimittel und in der Kosmetikbranche eine wichtige Rolle. Guaran oder Guarkernmehl sollte allerdings nur in kleinen Mengen verzehrt werden.
Johannisbrotkernmehl
Das Mehl vom Johannisbrotbaum ist glutenfrei und findet auch bei Diabetes Mellitus eine beliebte Benutzung, da sich das glutenfreie Mehl vorteilhaft auf den Blutzuckerspiegel auswirkt. Die Eigenschaften vom Johannisbrotkernmehl sind ähnlich wie beim Guarkernmehl, es ist extrem quellfähig.
Quinoa
Quinoa zählt ebenfalls als glutenfreies Getreide. Es ist auch als Inkareis oder Inkakorn bekannt. Es ist ein vollwertiger Ersatz für Weizen und übrigens auch für die Produktion von glutenfreien Bier mehr al geeignet. Obwohl Quinoa zu den Fuchsschwanzgewächsen gehört, wird es wie Amarant auch, als glutenfreies Pseudogetreide beurteilt.
Teff
Das glutenfreie Getreide Teff wird in Äthiopien und in tropischen und subtropischen Ländern angebaut. Die Samen enthalten essentielle Fettsäuren. Die Zwerghirse ist mit das wichtigste Getreide in Äthiopien, es wird dort zu Bier und zu Fladenbrot verarbeitet.
Tapioka
Tapioka wird aus der Maniokwurzel hergestellt. Es handelt sich dabei um eine geschmacksneutrale Stärke, die gerne als Soßenbinder verwendet wird. Auch bei der Herstellung von Tabletten kommt die Tapiokastärke oft zum Einsatz. In Brasilien ist der Tapiokahaltige Eierkuchen eine beliebte Köstlichkeit.
Abschließende Worte
Es gibt weltweit sicherlich noch mehr glutenfreie Getreidesorten mit denen sich zahlreiche glutenfreie Speisen zubereiten lassen. Wichtig beim Getreide ist, dass man den glutenhaltigen Weizen durchaus gegen andere Getreidesorten ersetzen kann. Da der Geschmack und die Zusammensetzung anders ist, muss man die geeigneten Mehlsorten mischen oder einfach nur einige Rezepte ausprobieren. Da Mehlsorten ohne Gluten schwer zu verarbeiten sind, ist man auf glutenfreies Bindemehl angewiesen. Auch hierzu gibt es ausgezeichnete Alternativen der glutenfreien Getreidesorten. Gegebenenfalls kann man sich auch nach Kochrezepten aus dem Ausland umsehen, um selbst mit den zur Auswahl stehenden glutenfreien Getreidesorten eigene Kreationen in der Küche zu machen. Mit Polenta, also dem Maismehl, kann man nicht nur eine kartoffelbreiähnliche Beilage auf den Tisch zaubern, sondern auch würzige glutenfreie Maiskuchen (Weitere Alternativen: Glutenfreier Kuchen). Auch der brasilianische Eierkuchen mit Tapiokamehl, oder die Pfannkuchen aus Buchweizenmehl sollte man bei einer Ernährung ohne Gluten durchaus einmal ausprobieren. Im Ausland auf Urlaub hat man ja ansonsten auch keine großen Probleme die einheimischen Spezialitäten und Köstlichkeiten aus glutenfreien Getreide zu probieren.